Vergleich der Ärzte- und Patienten-Umfrage
Einstellung zur Digitalisierung
Frage: Welche Einstellung haben Sie zur Digitalisierung in der Diabetologie? (100-stufige Antwortskala von „sehr negativ“ bis „sehr positiv“; Kategorisierung: unter 40 = „negativ“, zwischen 40 und 60 = „neutral“, über 60 = „positiv“)
Fazit: Insgesamt stehen die befragten Eltern von Kindern mit Typ-1-Diabetes und Erwachsenen mit Typ-1-Diabetes der Digitalisierung in der Diabetologie am positivsten gegenüber. Die Ärzte sind mehrheitlich auch positiv gegenüber der Digitalisierung eingestellt, ähneln jedoch vom Ausmaß eher den Einstellungen der Erwachsenen mit Typ-2-Diabetes.
Potenzial der Digitalisierung
Frage: Wie groß schätzen Sie das Potenzial der Digitalisierung zur Optimierung der Diabetestherapie? (100-stufige Antwortskala von „kein Potenzial“ bis „sehr großes Potenzial“; Kategorisierung: unter 40 = „klein“, zwischen 40 und 60 = „mittel“, über 60 = „groß“)
Fazit: Das Potenzial der Digitalisierung zur Optimierung ihrer Therapie schätzen sowohl betroffene Menschen mit Diabetes als auch Diabetologen als sehr hoch ein. Während die Eltern von Kindern mit Diabetes und Erwachsene mit Typ-1-Diabetes deutlich mehr Potenzial in der Digitalisierung sehen, als die Erwachsenen mit Typ-2-Diabetes, verorten sich die Diabetologen dazwischen.
Wichtigste Themenfelder der Digitalisierung
Frage: Welches der folgenden Themen ist Ihrer Meinung nach am wichtigsten für die Diabetologie? (Rangfolge von 1 bis 10; dargestellt sind die Ränge 1 – 3)
Fazit: Bei den wichtigsten Themen der Digitalisierung sind sich die verschiedenen Gruppen relativ einig, da die Themen „Software zur Analyse der Glukosedaten“ und „Kompatibilität mit anderen Systemen“ bei allen in die Top-3-Rangfolge gewählt wurden. Während bei den Eltern von Kindern mit Diabetes und Erwachsenen mit Typ-1-Diabetes das Thema „Closed-Loop-Systeme“ Spitzenreiter ist, landete bei den Erwachsenen mit Typ-2-Diabetes und den Diabetologen der Themenbereich „Software zur Analyse von Glukosedaten“ auf Platz 1. Außerdem wählten die Personen mit Typ-2-Diabetes das Thema „Systeme zur Hilfe bei Patienten-Entscheidungen“ auf Platz 2.
Vorteile der Digitalisierung
Frage: Was sind Ihrer Meinung nach Vorteile der Digitalisierung und Technologisierung (in der Diabetologie)? (5-stufige Antwortskala: „kein Vorteil“, „geringer Vorteil“, „mittelgroßer Vorteil“, „großer Vorteil“, „sehr großer Vorteil“; Vergleich der Items mit Vorteilen, die bei allen vier Gruppen abgefragt wurden)
Fazit: Insgesamt werden die Vorteile der Digitalisierung als sehr hoch eingeschätzt – am höchsten von den Eltern von Kindern mit Diabetes, gefolgt von den Erwachsenen mit Typ-1- und Typ-2-Diabetes. Die Ärzte urteilen zwar auch positiv, sind aber in ihrem Urteil vergleichsweise viel zurückhaltender. Als größten Vorteil erachten die Eltern gleichermaßen die „bessere Behandlungsqualität“ und „mehr Eigenverantwortung, Empowerment“. Für die Erwachsenen mit Typ-1-Diabetes ist die „bessere Behandlungsqualität“ am bedeutsamsten, während die Erwachsenen mit Typ-2-Diabetes wie auch die Ärzte die „bessere Kommunikation zwischen Arzt/Diabetesteam und dem Patienten“ als den wichtigsten Vorteil sehen.
Nachteile der Digitalisierung
Frage: Was sind Ihrer Meinung nach Nachteile der Digitalisierung und Technologisierung (in der Diabetologie)? (5-stufige Antwortskala von „kein Nachteil“ bis „sehr großer Nachteil“; Vergleich der Items mit Vorteilen, die bei allen vier Gruppen ähnlich abgefragt wurden)
Fazit: Im Vergleich zu den Vorteilen der Digitalisierung wurden von allen 4 befragten Gruppen deutlich weniger Nachteile genannt. Insgesamt sehen die Ärzte deutlich mehr Nachteile als die Patienten. Am deutlichsten empfinden die Ärzte „rechtliche Unsicherheiten“ und „hohe Kosten“ als wesentliche Probleme der Digitalisierung, was von den Patienten nicht in dem Ausmaß als Nachteil bewertet wird. Auch bei der Frage des „Verhältnisses zwischen Aufwand und Nutzen“ und der „Gefahr des Datenmissbrauchs“ sehen die Ärzte mehr Risiken und Nachteile als die Patienten. Auf der anderen Seite befürchten mehr Erwachsene mit Typ-2-Diabetes als Ärzte, dass das „Verhältnis zwischen Arzt und Patienten negativ beeinträchtigt werden könnte“, das „Risiko für Fehlbehandlungen“ steige und die „Technik zu einer Überforderung“ führe. Erwachsene mit Typ-1-Diabetes und die Eltern von Kindern mit Diabetes sehen vor allem das „Risiko von falschen Therapieentscheidungen“ und einer „Fehleranfälligkeit von digitalen Anwendungen“ als stärkeren Nachteil – deutlicher, als dies die Ärzte einschätzen.
Closed-Loop-Systeme künstliche Bauchspeicheldrüse
Bedeutung von Closed-Loop-Systemen
Frage: Wie bedeutsam schätzen Sie Closed-Loop-Systeme für die Diabetestherapie aktuell und in 5 Jahren ein? (5-stufige Antwortskala: „gar nicht bedeutsam“, „eher nicht bedeutsam“, „mittel“, „eher bedeutsam“, „sehr bedeutsam“; dargestellt ist der Anteil der Teilnehmer, die mit „eher bedeutsam“ oder „sehr bedeutsam“ geantwortet haben)
Fazit: Beim Thema Closed-Loop-Systeme haben Patienten und Diabetologen unterschiedliche Ansichten: 63,3 % der Eltern von Kindern mit Diabetes und 55,3 % der Erwachsenen mit Typ-1-Diabetes hielten Closed-Loop-Systeme schon aktuell für sehr bedeutsam, hingegen schätzt nur jeder 5. Diabetologe diese als aktuell bedeutsam ein. Allerdings beurteilen die meisten Ärzte diese Thematik als prinzipiell schon sehr wichtig, da sie glauben, dass Closed-Loop-Systeme in 5 Jahren auch sehr bedeutsam für die Diabetestherapie werden (58,6 %). Insgesamt sehen die Erwachsenen mit Typ-1-Diabetes und Eltern von Kindern mit Diabetes Closed-Loop-Systeme aktuell schon als sehr bedeutsam an, während Ärzte wahrscheinlich den aktuellen Stand der Closed-Loop-Systeme relativ realistisch einschätzen und diese eher als bedeutsame Zukunftsthemen einstufen.
Bewertung der „Do-it-yourself-Bewegung“
Frage: Wie bewerten Sie die Tatsache, dass Patienten ihr eigenes Closed-Loop-System (künstliche Bauchspeicheldrüse) zusammenbauen (Do-it-yourself-Bewegung)? (100-stufige Antwortskala von „sehr negativ“ bis „sehr positiv“; Cut-off-Werte bei 40 und 60 gesetzt: Werte über 60 = „positiv“, Werte unter 40 = „negativ“)
Fazit: Die Diabetologen sehen die „Do-it-yourself-Bewegung“ ähnlich wie die Eltern und Erwachsenen mit Typ-1-Diabetes: Ca. jeder 2. Befragte bewertet diese Bewegung positiv, ca. jeder 4. neutral. Bei den Betroffenen (Eltern: 17,9%; Typ-1-Diabetes: 21%; Typ-2-Diabetes 44,9%) stieß dieses Thema interessanter Weise auf mehr Ablehnung, als bei den Ärzten (15,2%). Die Erwachsenen mit Typ-2-Diabetes beurteilen die Patientenbewegung, sein eigenes Closed-Loop zu entwickeln, mehrheitlich neutral (41,6 %) oder negativ (44,9 %).
Potenzielle Nutzung von Closed-Loop-Systemen
Frage (Patienten): Können Sie sich vorstellen, selbst ein Closed-Loop-System zusammenzubauen? (5-stufige Antwortskala von „auf keinen Fall“, „eher nein“, „weiß nicht“, „eher ja“, „auf jeden Fall“)
Frage (Ärzte): Behandeln Sie bzw. würden Sie Patienten behandeln, die ein selbst gebautes Closed-Loop-System haben? (5-stufige Antwortskala von „auf keinen Fall“ bis „auf jeden Fall“)
Fazit: Obwohl die Fragen nicht ganz identisch gestellt sind, zeigt sich an den Antworten der Ärzte, dass nur wenige Diabetologen Schwierigkeiten hätten, einen Patienten mit selbst gebauten Closed-Loop-Systemen zu behandeln, sodass diese Barriere eher gering ist. Dies ist vor allem für jene Erwachsenen mit Typ-1-Diabetes (30,6 %) oder die Eltern von Kindern mit Diabetes (27,5 %) eine gute Botschaft, die sich durchaus vorstellen könnten, ein Closed-Loop-System selbst zu erstellen und für die Therapie zu nutzen.
Digital unterstützte Analyse
Bedeutung von Auswertungssoftware
Frage: Wie bedeutsam schätzen Sie Online- Schulungen aktuell und in 5 Jahren ein? (5-stufige Antwortskala: „gar nicht bedeutsam“, „eher nicht bedeutsam“, „mittel“, „eher bedeutsam“, „sehr bedeutsam“; dargestellt ist der Anteil der Teilnehmer, die mit „eher bedeutsam“ oder „sehr bedeutsam“ geantwortet haben)
Fazit: Bei der Auswertungssoftware für Glukosewerte sind sich Betroffene mit Diabetes und Diabetologen sehr einig: Für mehr als zwei Drittel der Befragten ist dies ein bedeutsames Thema. Auch die weitere Entwicklung wird von Betroffenen und Diabetologen ähnlich eingeschätzt: ein Zuwachs an Bedeutung von durchschnittlich 15 % in den nächsten 5 Jahren. Damit glauben sowohl Betroffene als auch Ärzte, dass digital unterstützte Analysemöglichkeiten der Glukosewerte ein sehr bedeutsamer Bestandteil der Therapie ist.
Nutzung von Auswertungssoftware
Frage (Patienten): Nutzen Sie aktuell ein Programm/eine Software zur Analyse Ihrer Glukosewerte? Was denken Sie, wie oft Sie in 5 Jahren ein Programm/eine Software zur Analyse Ihrer Glukosewerte nutzen werden? (5-stufige Antwortskala: „nie“, „selten“, „manchmal“, „oft“, „sehr oft“; dargestellt ist, wie viel Prozent mit „oft“ oder „sehr oft“ geantwortet haben)
Frage (Ärzte): Wie viel Prozent Ihrer Patienten nutzen aktuell und in 5 Jahren Glukoseanalyse- Software? (5-stufige Antwortskala: „nie“, „selten“, „manchmal“, „oft“, „sehr oft“; dargestellt ist, wie viel Prozent mit „oft“ oder „sehr oft“ geantwortet haben)
Fazit: Die Nutzung von Auswertungssoftware für Glukoseverläufe wird seitens der Patienten höher eingeschätzt als von Ärzten, wobei dies auch auf die Zusammensetzung der Stichprobe zurückzuführen sein könnte (z. B. hoher Anteil von Patienten mit Insulintherapie, Ärzte beurteilen die Nutzung bezogen auf alle Patienten ihrer Praxis). Die befragten Diabetologen schätzen, dass ca. 30 % ihrer Patienten Glukoseanalyse-Software verwenden, in 5 Jahren ca. 55 %.
Digitale Patientenschulung
Bedeutung digitaler Patientenschulung
Frage (Patienten): Wie bedeutsam schätzen Sie Online-Schulungen aktuell und in 5 Jahren ein? (5-stufige Antwortskala: „gar nicht bedeutsam“, „eher nicht bedeutsam“, „mittel“, „eher bedeutsam“, „sehr bedeutsam“; dargestellt ist der Anteil der Teilnehmer, die mit „eher bedeutsam“ oder „sehr bedeutsam“ geantwortet haben)
Frage (Ärzte): Wie bedeutsam schätzen Sie Online-Schulungen aktuell und in 5 Jahren ein? (5-stufige Antwortskala: „gar nicht bedeutsam“, „eher nicht bedeutsam“, „mittel“, „eher bedeutsam“, „sehr bedeutsam“; dargestellt ist der Anteil der Teilnehmer, die mit „eher bedeutsam“ oder „sehr bedeutsam“ geantwortet haben)
Fazit: Die Bedeutung von Online-Schulungen wird von Patienten höher bewertet als von Diabetologen. Nur 8,6 % der Ärzte bewerten dieses Thema als aktuell bedeutsam, erwarten jedoch wie die Patienten, dass Online-Schulungen in Zukunft an Bedeutung zunehmen werden –
allerdings zu einem geringeren Ausmaß
Diabetes-Apps
Bedeutung von Diabetes-Apps
Frage: Wie bedeutsam schätzen Sie Diabetes- Apps aktuell und in 5 Jahren ein? (5-stufige Antwortskala: „gar nicht bedeutsam“, „eher nicht bedeutsam“, „mittel“, „eher bedeutsam“, „sehr bedeutsam“; dargestellt ist der Anteil der Teilnehmer, die mit „eher bedeutsam“ oder „sehr bedeutsam“ geantwortet haben)
Fazit: Aktuell beurteilen die Ärzte (26,7 %) die Bedeutung von Diabetes-Apps viel zurückhaltender als Erwachsene mit Typ-2-Diabetes (44,2 %), mit Typ-1-Diabetes (53 %) oder Eltern von Kindern mir Diabetes (56,4 %). Alle Befragten sind sich jedoch einig in der Einschätzung, dass in den nächsten 5 Jahren die Bedeutung der Diabetes-Apps deutlich zunehmen wird.
Nutzung von Diabetes-Apps
Frage (Patienten): Nutzen Sie aktuell Diabetes-Apps? Was denken Sie, wie oft Sie in 5 Jahren Diabetes-Apps nutzen werden? (5-stufige Antwortskala: „nie“, „selten“, „manchmal“, „oft“, „sehr oft“; dargestellt ist, wie viel Prozent mit „oft“ oder „sehr oft“ geantwortet haben)
Frage (Ärzte): Wie viel Prozent Ihrer Patienten nutzen aktuell und in 5 Jahren Diabetes-Apps? (5-stufige Antwortskala: „nie“, „selten“, „manchmal“, „oft“, „sehr oft“; dargestellt ist, wie viel Prozent mit „oft“ oder „sehr oft“ geantwortet haben)
Fazit: Auch bezüglich der Nutzung von Diabetes-Apps sind die Ärzte hinsichtlich der aktuellen, wie auch der zukünftigen Nutzung von Diabetes-Apps sehr viel skeptischer als die Patienten. Diabetologen schätzen, dass aktuell jeder 4. Patient eine App nutzt und auch in 5 Jahren weniger als die Hälfte aller Patienten Apps verwenden werden. Vor allem die Eltern von Kindern mit Diabetes und Erwachsene mit Typ-1-Diabetes geben an, Apps aktuell wie auch in der Zukunft häufiger zu nutzen.
Telemedizin
Bedeutung der Videosprechstunde
Frage (Patienten): Wie bedeutsam schätzen Sie die Möglichkeit einer Videosprechstunde (Telemedizin) mit Ihrem Arzt aktuell und in 5 Jahren ein? (5-stufige Antwortskala: „gar nicht bedeutsam“, „eher nicht bedeutsam“, „mittel“, „eher bedeutsam“, „sehr bedeutsam“; dargestellt ist der Anteil der Teilnehmer, die mit „eher bedeutsam“ oder „sehr bedeutsam“ geantwortet haben)
Frage (Ärzte): Wie bedeutsam schätzen Sie Videosprechstunden für Diabetes-Patienten (Telemedizin) aktuell und in 5 Jahren ein? (5-stufige Antwortskala wie bei den Patienten)
Fazit: Das Thema Videosprechstunde ist für Patienten deutlich relevanter als von Ärzten vermutet: Rund ein Viertel der Patienten bewerten die Videosprechstunde als bedeutsam, Ärzte nur zu ca. 10 %. Allerdings sind sich die Patienten und Diabetologen recht einig darin, dass die Telemedizin zukünftig an Bedeutung gewinnen wird.
Nutzung der Videosprechstunde
Frage (Patienten): Nutzen Sie aktuell Videosprechstunden (Telemedizin) mit Ihrem Arzt? Was denken Sie, wie oft Sie in 5 Jahren Videosprechstunden (Telemedizin) mit Ihrem Arzt nutzen werden? (5-stufige Antwortskala: „nie“, „selten“, „manchmal“, „oft“, „sehr oft“; dargestellt ist, wie viel Prozent mit „oft“ oder „sehr oft“ geantwortet haben)
Frage (Ärzte): Wie viel Prozent Ihrer Patienten nutzen aktuell und in 5 Jahren Videosprechstunden (Telemedizin)? (5-stufige Antwortskala wie bei den Patienten)
Fazit: Bei der Einschätzung der aktuellen und zukünftigen Nutzung der Videosprechstunden sind sich die Patienten und Ärzte recht einig: Aktuell werden Videosprechstunden so gut wie nicht genutzt, und es wird eingeschätzt, dass dies auch in Zukunft eher in beschränktem Umfang (ca. 20 %) erfolgt.
Bedeutung von Social Media, Online-Communitys
Frage (Patienten): Wie bedeutsam schätzen Sie Online-Communities (z. B. Diabetesblogs, Twitter, Foren etc.) aktuell und in 5 Jahren ein? (5-stufige Antwortskala: „gar nicht bedeutsam“, „eher nicht bedeutsam“, „mittel“, „eher bedeutsam“, „sehr bedeutsam“; dargestellt ist der Anteil der Teilnehmer, die mit „eher bedeutsam“ oder „sehr bedeutsam“ geantwortet haben.)
Frage (Ärzte): Wie bedeutsam schätzen Sie Social Media/Online-Communities (z. B. Diabetesblogs, Twitter, Foren etc.) für Diabetes-Patienten aktuell und in 5 Jahren ein? (5-stufige Antwortskala: „gar nicht bedeutsam“, „eher nicht bedeutsam“, „mittel“, „eher bedeutsam“, „sehr bedeutsam“; dargestellt ist der Anteil der Teilnehmer, die mit „eher bedeutsam“ oder „sehr bedeutsam“ geantwortet haben)
Fazit: Eltern von Kindern mit Diabetes und Erwachsene mit Typ-1-Diabetes schätzen die Bedeutung von Social Media und Online-Communitys deutlich höher ein als Erwachsene mit Typ-2-Diabetes und Diabetologen. Menschen mit Typ-2-Diabetes beurteilen die zukünftige Bedeutung sogar skeptischer als die Ärzte. Auch in Bezug auf die zukünftige Bedeutung von Social Media und Online-Communitys waren die Eltern von Kindern mit Diabetes und Erwachsene mit Typ-1-Diabetes optimistischer. Während die Ärzte momentan Social Media und Online-Communitys eher noch nicht als so bedeutsam betrachten (25,7 %), rechnen sie mit einem deutlichen Zuwachs (26,4 %) der Bedeutsamkeit in der Zukunft.
Umgang mit Daten
Ausreichender Datenschutz
Frage: Halten Sie die bestehenden Datenschutzregelungen für digitale Angebote innerhalb der Diabetologie aktuell für ausreichend? (5-stufige Antwortskala: „gar nicht ausreichend“, „eher nicht ausreichend“, „teils/teils“, „eher ausreichend“, „sehr ausreichend“; dargestellt ist, wie viel Prozent mit „eher ausreichend“ oder „sehr ausreichend“ geantwortet haben)
Fazit: Ärzte beurteilen die geltenden Datenschutzbestimmungen skeptischer als Patienten, die bei dieser Frage recht ähnlich antworten. Zu ca. 60% sind die Patienten der Meinung, dass die aktuellen Datenschutzbestimmungen nicht ausreichend sind.
Datenschutz als Barriere für Digitalisierung
Frage: Hindert Sie Unsicherheit in Bezug auf den Datenschutz an der Nutzung digitaler Möglichkeiten? (5-stufige Antwortskala: „hindert mich gar nicht“, „hindert mich eher nicht“, „teils/teils“, „hindert mich eher“, „hindert mich sehr“; dargestellt ist, wie viel Prozent mit „hindert mich eher “ oder „hindert mich sehr“ geantwortet haben)
Fazit: Während nur 11 % der Eltern von Kindern mit Diabetes, 13,9 % der Erwachsenen mit Typ-1-Diabetes und 19,4 % derer mit Typ-2-Diabetes so große datenschutztechnische Bedenken haben, dass diese die Nutzung digitaler Möglichkeiten verhindern, sind die Diabetologen in diesem Punkt wesentlich besorgter: Für 44,3 % ist Unsicherheit beim Datenschutz eine wesentliche Barriere für die Bereitschaft, bestimmte digitale Angebote Patienten anzubieten oder weiter auszubauen.
Datenmissbrauch
Frage (Patienten): Wie groß schätzen Sie die Wahrscheinlichkeit ein, dass Unbefugte Zugriff auf Ihre Diabetesdaten erlangen? (100-stufige Antwortskala von 0 – 100%)
Frage (Ärzte): Wie groß schätzen Sie die Wahrscheinlichkeit ein, dass Unbefugte Zugriff auf die Diabetesdaten Ihrer Patienten erlangen? (100-stufige Antwortskala von 0 – 100%)
Fazit: Insgesamt ist es als bedenklich einzustufen, dass die Patienten die Wahrscheinlichkeit, dass Unbefugte Zugriff auf ihre Diabetesdaten erlangen, auf über 40 % einschätzen. Ärzte bewerten die Wahrscheinlichkeit eines unbefugten Datenzugriffs zwar geringer (32,1 %), jedoch ist dies ebenfalls ein alarmierend hoher Wert.
Datenhoheit
Frage (Patienten): Würden Sie ein Medizinprodukt (z. B. Insulinpumpe, kontinuierliche Glukosemessung) bevorzugen, bei dem Sie selbst über die Nutzung Ihrer Daten entscheiden können? (ja/weiß nicht/nein)
Frage (Ärzte): Würden Sie ein Medizinprodukt (z. B. Insulinpumpe, kontinuierliche Glukosemessung) bevorzugen, bei dem die Patienten selbst über die Nutzung ihrer Daten entscheiden können? (ja/weiß nicht/nein)
Fazit: Sowohl Patienten als auch Ärzte sind sich weitgehend in der Einschätzung einig, ein Medizinprodukt zu bevorzugen, bei dem die Patienten selbst über die Nutzung der Daten entscheiden können. Vor allem Ärzte stimmen mehrheitlich dieser Lösung zu (82,1 %), während bei den Patienten ca. jeder 3. bis 4. hierzu noch unschlüssig ist.
Datenspende
Frage (Patienten): Wären Sie grundsätzlich dazu bereit, anerkannten Institutionen zu wissenschaftlichen Zwecken Daten über Ihren Diabetes zu überlassen („zu spenden“)? (5-stufige Antwortskala: „auf gar keinen Fall“, „eher nein“, „weiß nicht“, „eher ja“, „auf jeden Fall“; dargestellt ist, wie viel Prozent mit „eher ja“ oder „auf jeden Fall“ geantwortet haben)
Frage (Ärzte): Wie bedeutsam schätzen Sie die Möglichkeit ein, dass Patienten anerkannten Institutionen zu wissenschaftlichen Zwecken Daten über ihren Diabetes überlassen („zu spenden“)? (5-stufige Antwortskala: „gar nicht bedeutsam“, „eher nicht bedeutsam“, „mittel“, „eher bedeutsam“, „sehr bedeutsam“; dargestellt ist der Anteil der Teilnehmer, die mit „eher bedeutsam“ oder „sehr bedeutsam“ geantwortet haben)
Fazit: Ca. 2 von 3 Patienten könnten sich vorstellen, ihre Daten wissenschaftlichen Institutionen zur Verfügung zu stellen. Allerdings schätzt nur ca. die Hälfte der befragten Diabetologen dies als eine bedeutsame Maßnahme ein.
Frage (Patienten): Wären Sie grundsätzlich dazu bereit, Ihrer Krankenkasse Daten über Ihren Diabetes zu überlassen („zu spenden“), wenn sie dafür einen finanziellen Vorteil bekommen? (5-stufige Antwortskala: „auf gar keinen Fall“, „eher nein“, „weiß nicht“, „eher ja“, „auf jeden Fall“; dargestellt ist, wie viel Prozent mit „eher ja“ oder „auf jeden Fall“ geantwortet haben)
Frage (Ärzte): Wie bedeutsam schätzen Sie die Möglichkeit ein, dass Patienten den Krankenkassen ihre Daten über ihren Diabetes überlassen („zu spenden“), wenn sie dafür einen finanziellen Vorteil bekommen? (5-stufige Antwortskala: „gar nicht bedeutsam“, „eher nicht bedeutsam“, „mittel“, „eher bedeutsam“, „sehr bedeutsam“; dargestellt ist der Anteil der Teilnehmer, die mit „eher bedeutsam“ oder „sehr bedeutsam“ geantwortet haben.)
Fazit: Die Zustimmung zur Datenspende nimmt deutlich ab, wenn gefragt wird, ob die Daten gegen einen finanziellen Ausgleich auch an Krankenkassen gespendet würden: Vor allem die Eltern von Kindern mit Diabetes und die Erwachsenen mit Typ-1-Diabetes sind hier sehr skeptisch und verringern ihre Zustimmung deutlich. Etwas mehr Vertrauen in die Krankenkassen haben offenbar die Erwachsenen mit Typ-2-Diabetes: Ihre Zustimmung geht nur von 62,7 auf 50,6 % zurück. Auch Ärzte reagieren eher ablehnend.
Frage (Patienten): Wären Sie grundsätzlich dazu bereit, Ihrer Krankenkasse Daten über Ihren Diabetes zu überlassen („zu spenden“), wenn sie dafür keinen finanziellen Vorteil bekommen? (5-stufige Antwortskala: „auf gar keinen Fall“, „eher nein“, „weiß nicht“, „eher ja“, „auf jeden Fall“; dargestellt ist, wie viel Prozent mit „eher ja“ oder „auf jeden Fall“ geantwortet haben)
Frage (Ärzte): Wie bedeutsam schätzen Sie die Möglichkeit ein, dass Patienten den Krankenkassen ihre Daten über ihren Diabetes überlassen („zu spenden“), wenn sie dafür keinen finanziellen Vorteil bekommen? (5-stufige Antwortskala: „gar nicht bedeutsam“, „eher nicht bedeutsam“, „mittel“, „eher bedeutsam“, „sehr bedeutsam“; dargestellt ist der Anteil der Teilnehmer, die mit „eher bedeutsam“ oder „sehr bedeutsam“ geantwortet haben)
Fazit: Die Bereitschaft zur Datenspende an Krankenkassen – ohne einen finanziellen Vorteil davon zu haben – geht bei allen Befragten noch weiter zurück: Nur noch jeder 4. Erwachsene mit Typ-1-Diabetes, ca. jeder 4. der Eltern von Kindern mit Diabetes und jeder 3. Erwachsene mit Typ-2-Diabetes wäre dazu bereit. Nur ca. 9 % der Diabetologen halten dies für eine bedeutsame Option.